Thisted FC – Fremad Amager, 2. Division (Dänemark, III) – Groundhopping als Familienausflug

Groundhopping – so wird das Hobby bezeichnet, Spiele in möglichst vielen verschiedenen Stadien zu besuchen. Für manche ist es mehr als ein Hobby. Das Wort setzt sich aus ground für Spielfeld und to hop für hüpfen zusammen. Dabei kann man sich unterschiedliche persönliche Ziele setzen. Ein mögliches Ziel ist es beispielsweise, dem 92 Club beizutreten. Dazu ist man berechtigt, wenn man alle 92 Stadien der aktuellen englischen und walisischen Mitglieder der Football League besucht hat. Dies entspricht allen Vereinen der Premier League, der Championship sowie der League One und der League Two.

Logo der Webseite 92club.co.uk mit einem Fußball und einer Kartenmarkierung auf einer Schildgrafik.

Geld und Zeit lassen es aber nicht zu, dass ich diesem Hobby einen größeren Platz in meinem Leben einräumen kann, weshalb ich aus einer Not eine Tugend gemacht habe. Im Dänemark-Urlaub 2024 kam mir die Idee, bei Aufenthalten in fremden Orten, sei es wegen Urlaub oder Arbeit, nach geeigneten Spielen in der näheren Umgebung zu suchen. Leider war das für 2024 schon nicht mehr möglich, weil der Spieltag mit unserer Heimfahrt kollidierte. Somit kam es nun erst im August 2025 zur Möglichkeit, mein erstes Groundhopping-Erlebnis im Ausland zu erfahren, dann aber gleich zweimal! (Den Bericht zum Spiel Brechin City FC gegen Buckie Thistle FC verlinke ich später auch hier).

Die erste Gelegenheit ergab sich im Dänemark-Urlaub, den wir wieder in der Region Thy verbracht haben. Im Anschluss an den Urlaub wartete eine Forschungsreise auf der Atair von Thyborøn aus auf mich, weshalb wir den Urlaub um eine Woche verlängerten. So konnte ich dann am 01.08.25 mein erstes Fußballspiel außerhalb Deutschlands besuchen. In der 3. dänischen Liga, der 2. Division, kam es am ersten Spieltag zum Duell zwischen dem heimischen Thisted FC und dem Gast aus Kopenhagen, Fremad Amager. Das Spiel fand um 19 Uhr in der Sparekassen Thy Arena bei meist sonnigem Wetter statt.

Für mich war dieses Spiel nicht nur besonders weil es mein erstes im Ausland war, sondern weil ich diese Erfahrung mit meinen Söhnen Johnny und Freddy gemeinsam machen konnte. Wir kauften uns erst unsere Tickets, für einen Erwachsenen kostete das 50 DKK, was ungefähr 6,70 € sind, die Jungs kamen umsonst hinein. Wir fanden unsere Plätze auf halber Höhe der Haupttribüne, daneben gab es sonst nur Stehbereiche ohne Tribünen. Neben uns saßen zwei Männer und ein Mädchen in Freddys Alter, wobei auch diese Drei wohl aus Polen kamen, was sich am Trikot des einen Mannes aus der polnischen dritten Liga und der Sprache erkennen lies. Die Sprachbarriere war aber kein Problem für Freddy und das Mädchen und sie verstanden sich blendend in ihrem Pustespiel mit kleinen Federn.

Eingang zur Sparekassen Thy Arena, Heimatstadion von Thisted FC, umgeben von Fahnen und Fahrrädern.

Im hinteren Bereich innerhalb der Tribüne befindet sich das Vereinsheim inklusive Kiosk, wo man unter anderem auch Burger, Hot Dogs und Eis erwerben kann. Die Preise fand ich sehr gut, Eis beispielsweise gab es für bereits 10 DKK, also ungefähr 1,30 €. Besonders schön fand ich folgende Story: Die Jungs wollten etwas zu trinken haben, was sie sich selbst holen wollten. Da es sich aber hier nicht um einen Touristen-Hot-Spot handelt, war hier nicht zu erwarten, dass die Menschen deutsch sprechen konnten. Also sagte ich Johnny (8), er solle sagen „Har du tre Faxe-Kondi?“, was „Hast du drei Faxe-Kondi?“ heißt, und er solle das Geld auf den Tresen legen. Nach kurzer Zeit kamen sie wieder mit drei Faxe-Kondi (ähnlich wie Sprite) und jeder einem Eis in der Hand, welches sie wohl aufgrund ihrer sprachlichen Bemühungen geschenkt bekommen haben.

Fußballspiel in der Sparekassen Thy Arena, Thisted FC feiert ein Tor mit jubelnden Spielern und Zuschauern in einem Stadion mit Rasenfeld und Werbebannern.

Das Spiel selbst war ganz gut anzuschauen und auch spannend. Thisted ging in der ersten Hälfte durch Tore von Wagner (33.) und Lauritsen (39.) in Führung und war eigentlich auch überlegen. In der zweiten Halbzeit kam Fremad nach einer Leistungssteigerung nochmal ran (Mortensen, 77.), aber bis auf ein, zwei Ecken zum Schluss wurde Fremad nicht mehr wirklich gefährlich.

Nach Abpfiff durften wir sogar noch zu den Spielern aufs Spielfeld, wo die Jungs es sich nicht nehmen ließen nochmal Platz auf der Auswechselbank zu nehmen. Insgesamt war es eine sehr familiäre Stimmung in der Sparekassen Arena Thy und ein tolles erstes Spiel im Ausland, was nicht nur zu meinem ersten Länderpunkt außerhalb Deutschlands geführt hat, sondern auch zu einer tollen Erinnerung für mich und meinen Jungs und zu Lust auf mehr. Dann hoffentlich in Schottland!

Schreibe einen Kommentar